St. Benedikt
Lankwitz
Die Kirche St. Benedikt
Nachdem im Zweiten Weltkrieg die Lankwitzer Gartenstadt zerstört worden war, wurden zahlreiche Mehrfamilienhäuser neu gebaut. Der darauf einsetzende Zuzug machte eine neue Gottesdienststätte in Lankwitz notwendig; bereits zwischen 1946 und 1952 fanden regelmäßig Messen im St. Franziskus-Heim an der Kaulbachstraße statt, ab 1956 in einer Notkirche. 1967 schließlich wurde die Kuratie „St. Benedikt“ gegründet und damit aus der Mutterpfarrei Mater Dolorosa ausgegliedert. Im selben Jahr erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau der gleichnamigen Kirche. Den Entwurf, der der Nachkriegsmoderne zuzurechnen ist, steuerte der Wiesbadener Architekt Paul Johannbroer bei; als Baumeister war ferner H. Petersburs an der Errichtung beteiligt. Die Kirche bildet den Mittelpunkt des am 11. Juli 1968 geweihten Gemeindezentrums, das zudem ein Pfarrhaus und eine Kindertagesstätte umfasst.
Dem Andenken des Ordensgründers trägt die Kirche St. Benedikt auf ihre eigene Weise Rechnung, bildet sie doch in ihrem Aufbau und in ihrer Einfachheit eine benediktinische Mönchszelle nach. So zeichnet sich der würfelförmige Bau durch bewusst kahle, weiße Kalksandsteinwände aus und verzichtet mit Ausnahme einiger Oberlichter aus Glasstahlbeton auf Fenster.
Unter den Apostelleuchtern ist je ein Stein aus einer Benediktinerabtei eingelassen und stellt so eine Verbindung zwischen der Kirche und der Ordensgeschichte der Benediktiner her. Die Darstellung der Muttergottes im hinteren Teil der Kirche stammt aus der Kirche „Von der Auferstehung Christi“ (Altarraum der ehem. Kirche siehe Bildergalerie), die 2014 verkauft werden musste; ihr gegenüber steht eine Figur des heiligen Benedikt.
Auch außenarchitektonisch ist die Einfachheit als Gestaltungsprinzip beibehalten worden: Der Bau ist weiß und unverputzt und wird neben den umlaufenden Glaselementen nur durch ein schlichtes Kreuz geziert; das Dach ist als Flachdach gehalten. Frei und von der Kaulbachstraße besser sichtbar steht der Glockenturm. Er ist aus runden Sichtbetonringen und passend zur Ästhetik der Kirche in schlichtem Weiß gestaltet; auf der Spitze trägt er einen kupfernen Wetterhahn.