St. Bernhard
Dahlem
Die Kirche St. Bernhard
Als im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der königlichen Domäne Dahlem eine Villenkolonie angesiedelt wurde, wurde unter den zugezogenen Katholiken das Bedürfnis nach einer eigenen Seelsorgestelle spürbar. Am 2. August 1930 wurde Kaplan Hermann Joseph Gebhardt zum Kuratus von Berlin-Dahlem ernannt und stand nun vor der Aufgabe, eine Gemeinde zu gründen und eine Kirche zu erbauen. Dank eines neu gegründeten Kirchbauvereins sowie privater Zuwendungen wurde am 21. August 1933 mit dem Bau der Kirche St. Bernhard begonnen.
Die Konsekration konnte schon ein Jahr später am 9. September 1934 erfolgen.
Ästhetisch ist die Kirche St. Bernhard, die von Wilhelm Fahlbusch entworfen wurde, dem Stil der Neuen Sachlichkeit zuzuordnen; sie zeichnet sich durch klare, gerade Linien und den gezielten Einsatz aller gestalterischen Mittel im Innenraum aus, die auf den Chorbereich mit Kreuz und Tabernakel hinweisen. Beherrscht wird der dreischiffige Bau durch das große malachitverkleidete Triumphkreuz, das den Gekreuzigten mit der Erdkugel zu seinen Füßen darstellt, durch die Darstellung der Wunden aber zugleich den Opfercharakter betont und damit eine Verbindung zum direkt darunter liegenden Tabernakel und dem Hochaltar herstellt. Nach außen hin tritt die Kirche ebenso schlicht und klar konturiert in Erscheinung. Sie ist vollständig mit rotem Sichtziegelmauerwerk verkleidet; der hoch aufragende Turm mit seinen schießschartenartigen Fenstern verleiht ihr darüber hinaus einen mahnenden und wehrhaften Charakter. An der Front des Turmes ist – dem Berliner Brauch folgend, das Patrozinium in der Turmskulptur darzustellen – der Heilige Bernhard von Clairvaux zu sehen; in der einen Hand hält er die Heilige Schrift, die drei himmelwärts ausgestreckten Finger der anderen verweisen auf die Heilige Dreifaltigkeit.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche am 2. Dezember 1943 von einer Bombe getroffen und schwer beschädigt. Der Wiederaufbau wurde in der Nachkriegszeit von der Gemeinde mit Nachdruck betrieben und erfolgte recht zügig. Am 21. Dezember 1952 zelebrierte Bischof Weskamm in der wiedererrichteten Kirche ein Pontifikalamt.
Im Jahr 2009 wurde die damals eigenständige Pfarrei St. Bernhard mit der Pfarrei der Rosenkranz-Basilika, aus der sie einst hervorgegangen war, wieder zusammengeschlossen.